Aktionen

Der NABU ist sehr vielfältig. Im Frühjahr ist ein wichtiges Projekt die Krötenwanderung. Im Mai heißt es Vögel gucken, beobachten und melden. Denn dann schlägt die Stunde der Gartenvögel. Aber auch zu Fledermäusen oder bei der Landschaftspflege sind wir aktiv.

 

 

Krötenwanderung

Ab Februar: Den Fröschen und Kröten auf der Spur

Seit vielen Jahren haben Naturschützer dem Amphibientod an unseren Straßen den Kampf angesagt. In der ganzen Republik sind Naturschutzgruppen Jahr für Jahr aktiv, stellen Fangzäune auf, tragen Kröten über die Straße und legen Ersatzlaichgewässer an. Ohne dieses vielfache Engagement wäre es um unsere Frösche und Kröten deutlich schlechter bestellt.

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Bericht vom ersten Tag der Betreuung der Krötenwanderung

Samstag, 10.03.2018 – Was für ein schöner Tag

 Immerhin ein Tausendstel der Homberger Einwohner trafen sich bei Wäldershausen. Sie stellten einen Krötenzaun. Anschließend feierten sie ihr Werk bei Kaffee und Kuchen. Ein kleiner Wermutstropfen war, dass der Zaun nicht auf der gesamten „Krötenwanderstrecke“ gestellt werden konnte. Ein wenig wunderten sich die Akteure, dass die Straße nicht wie in den vergangenen Jahren gesperrt war. Alle sahen aber ein, dass für die Autofahrer ein Umweg von vier Kilometern nicht zumutbar ist. Irgendjemand brachte die Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 kmh ins Spiel, damit den Tieren durch den Druckunterschied bei Überfahren nicht die Innereien platzen und die Autofahrer die auf der Straße laufenden Tiere umfahren können. Aber alle sahen ein, dass der Zeitverlust von 50 Sekunden eine übermäßige Einschränkung ihrer persönlichen Freiheit für die Autofahrer darstellen würde. Einig war man sich, dass das Aufgestellten von Warnschilder, die von unserer Politik und Verwaltung als wirksamste und ausreichende Maßnahme favorisierten werden, für unsere Straßenverwaltung eine unangemessene Arbeitsbelastung darstellen würde. Also doch, was für ein schöner Tag.

 10,5 Grad Lufttemperatur, ideal für das Verlassen der Winterquartiere am frühen Abend für unsere Amphibien. Die große Feier am Teich bei Wäldershausen ist jedes Jahr das angestrebte Ziel was für eine Vorfreude. Ein Teil der Tiere kommt an die Straße ohne Zaun. Der Puls der Tiere steigt noch einmal – Russisches Roulette, was für ein tolles Abenteuer schenken uns die Menschen hier. Mutig und mit viel Adrenalin im Blut wird die Straße überquert. Ein Viertel schafft es, was für ein Glücksgefühl. Der großen Feier steht nichts mehr im Wege. Was für ein schöner Tag.

 Der andere Teil der Tiere landet an dem für sie unüberwindlichen Zaun. Sie sind verwundert über die mutwillig von Menschen verursachte Beeinträchtigungen und machen ihrem Ärger leise Luft. Danach kommen die Behinderer, fassen sie an und tragen sie in schwankenden Eimern über die Straße. Dann freuen sich die Tiere aber wieder, denn sie werden freigelassen. Der Unmut ist schnell verflogen und den Amphibien stellt sich kein Hindernis zur großen Feier in den Weg. Was für ein schöner Tag.

 50 Tiere schaffen am ersten Abend an der Straße ohne Zaun die Überquerung nicht. Sie werden von den Reifen überrollt oder sterben am Barotrauma, dem Platzen der Innereien durch den Luftdruck. Eine Kröte und ein Molch haben Glück, sie sterben nicht gleich. Beide haben große Schmerzen, denn ihre Verletzungen sind dann doch tödlich. Beide bekommen jetzt Zweifel an dem eigentlich schönen Spiel Russisches Roulette. Die Kröte will den Molch trösten und erzählt ihr, dass doch wenigstens die Autofahrer viel Spaß dabei hatten. Der Molch klärt die Kröte auf, dass sich die Menschen gar nichts dabei denken, also vollkommen gefühllos sind. Die Kröte ist enttäuscht. Sie kann ja verstehen, dass ihr hässliches Äußeres bei den Menschen kein Glücksgefühl aufkommen lässt. Dass dies aber auch bei dem schönen Molch nicht anders ist, sieht sie nicht ein. Der Molch erklärt nun der Kröte, dass er viel zu klein ist, um überhaupt von den Menschen wahrgenommen zu werden. Er überlegt ob es nicht besser wäre, wenn er größer wäre. Vielleicht so groß wie ein Wolf. Die Kröte gibt zu bedenken, dass die Menschen dann Angst vor ihm hätten und diese ihn dann erschießen würden, wie den Wolf. Der Molch ist eine ganze Weile sehr nachdenklich und ist dann froh und glücklich, dass er so klein ist.
Beiden fallen in dem Gefühl des Glücks die Augen für immer zu. Vielleicht treffen sie dort wo sie hingegangen sind die anderen fünfzig Freunde des ersten Abends, die glücklicherweise nicht mehr leiden mussten. Was für ein schöner Tag.



NABU-AG Fledermaus lockte mit informativem Programm zur Batnight (Fledermausnacht)

 

Die NABU-AG hatte am Samstag den 27.08.2011 in Kooperation mit der Grundschule Homberg, dem Elternbeirat und dem Förderverein der Grundschule und der NABU/NAJU-Gruppe Homberg (Ohm) zu einem vielseitigen Programm mit vielen Aktionen und Informationen über die Flattertiere eingeladen.

 

Die Batnight oder Fledermausnacht ist mehr als eine lokale Angelegenheit. Auf Batmans Spuren konnten sich Naturinteressierte bei der 15. Europäischen Fledermausnacht vom 27.- 28. August an vielen Orten begeben. Der NABU setzt sich seit vielen Jahren für den Fledermausschutz ein, denn die Tiere sind überall bedroht und daher streng geschützt.

 

Auf die 750 Besucher des Schulgeländes wartete allerdings kein erhobener Zeigefinger, sondern ein unterhaltsames Programm, das besonders für Kinder viel zu bieten hatte. Die verschiedenen Stationen wurden von Lehrer/innen, Mitglieder des Elternvereins und NABU-Mitarbeitern betreut.

 

Der Leiter des Ausbildungszentrums für Natur- und Umweltbildung (AZN) in Kirtorf und gleichzeitig Leiter der Fledermaus-AG im Kreis Dr. Martin Jatho hatte die Erlebnisstationen vorbereitet. Dass viele der jungen Besucher selbst zu Batman wurden lag am Kinderschminken, welches Fledermaussilhouetten auf die Gesichter zauberte. Wer am Fledermaus-Quiz oder an der Fledermaus-Olympiade mit 10 Stationen teilnahm, bekam als Anerkennung „Fledermaus-Präsente“ geschenkt. Bei dem Wettbewerb mussten die Insekten-Fangmethoden von den Kindern anhand einer Gummibärchen-Schleudermaschine nachgeahmt werden. Die Aufgabe die Hängezeiten der Fledermäuse (Abhängen) zu übertreffen schlug in allen Fällen fehl, sie machte dennoch viel Spaß. Wie schwierig es ist mit verbundenen Augen geradeaus zu laufen wurde von vielen Teilnehmern mit Verwunderung wahrgenommen. Düfte, Richtungshören, Geräusche, Nahrung, Labyrinth Insektenfang und Quartiersuche waren die weiteren Stationen. Am von den Naturschutzjugend (NAJU)-Kindern betreute Mikroskopierstand wurde in Fledermauskot nach erkennbaren Resten der Mahlzeiten der Tiere geforscht. Diese Flügel, Fühler, Kopfschilde und andere unverdaulichen Teile können bestimmten Insektenarten wie zum Beispiel dem Maikäfer zugeordnet werden. Vorlesen für Kinder, der Bastelstand und die Fledermausrufe rundeten das vielseitige Angebot ab. Alle Stationen machten so viel Spaß, dass es sogar zu Staus kam. Plüsch-Fledermäuse gab es in mehreren Größen auch zu kaufen, ebenso wie viel Fachliteratur. Wohnungen für die Tiere konnten in Form von Kästen erworben oder selbst zusammengebaut werden. Auf diesen wurden mit einem Brenneisen Fledermaus-Umrisse eingebrannt. An einem von den Spezialisten betreuten Infostand gab es neben vielfältigem Informationsmaterial präparierte Fledermäuse zum Bestaunen. Der Elternbeirat gemeinsam mit dem Förderverein sorgte für das leibliche Wohl in Form von Getränken, Würstchen und selbst gebackenem Kuchen. Wenn man Höhepunkte der Veranstaltung herausstellen konnte, so war der Dia-Vortrag von Dr. Jatho besonders für Erwachsene ein solcher. Ein herzliches Dankeschön geht an die vielen helfenden Hände, ohne die eine so tolle Veranstaltung für unsere Kinder sicher nicht möglich gewesen wäre.

 

Bei Exkursion ab Einbruch der Dämmerung kamen etwa 180 Kinder und deren Angehörige dann noch einigen Fledermäusen auf die Spur. Spezielle Detektoren machten die Ultraschall-Laute der Nachttiere hörbar, so dass man im rechten Moment hoch schauen konnte, um einen der „Kobolde“ durchs Dunkel vorbeiflattern zu sehen. Leider war der Abend durch Regen beeinträchtigt. Viele Fledertiere hatten es vorgezogen, in der wegen der Niederschläge insektenarmen Nacht in ihrem Quartier zu bleiben oder erst spät in der Nacht auszufliegen. Die nach Nahrung suchenden Tiere interessierten sich für die Gruppe am Boden überhaupt nicht. Sie sind auch auf keine Beleuchtung angewiesen, erklärte Dr. Jatho: „Fledermäuse sehen mit den Ohren.“ Aus dem Echo ihrer hohen Pfeiftöne bilden sie sich ein sehr genaues Bild ihrer Umgebung, erkennen Beutetiere und Hindernisse und können Gegenstände ab der Dicke eines menschlichen Haars wahrnehmen.
Jede Art ist dabei auf einen bestimmten Lebensraum und besondere Beutetiere spezialisiert, so der Experte. Von den mindestens siebzehn Spezies im Kreis trafen die Beobachter auf Zwergfledermäuse, die in niedriger Höhe kleine Insekten jagen – Schnaken etwa, was sie für Menschen sehr sympathisch macht. Die Wasserfledermäuse fingen an der Ohm die Insekten dicht über oder auf der Oberfläche des Flusses. Im Licht von Rotlichtlampen die von den Tieren nicht als Störung wahrgenommen werden waren die Beobachtungen noch viel eindrucksvoller. Das Naturerlebnis werden die Kindern und Erwachsenen sicher nicht so schnell vergessen.