Mauersegler sind die saubersten Gebäudebrüter.
Sie machen so gut wie gar keinen Dreck an Hausfassaden und davor.
1. mittelalterlicher Turm mit 5 integrierten besiedelten Mauersegler-Nistkammern hinter Ortbrettern/über Fenstern. Rasante Mauersegler-Gruppenflüge (Screaming-Partys) um den Turm.
2. Einsehbare integrierte Nistkammer mit 3 ca. 5 Wochen alten Jungseglern (von 6 Wochen Nestlingszeit)
Es wurden noch einige Seglerkästen angebracht, die z.T. inzwischen schon von den Flugkünstlern
besiedelt worden sind.
In 2 Fällen sogar schon im 1. Jahr etwas verspätete Bruten mit je 2 Nestlingen, die an den Einflugöffungen zu sehen waren !
1. Reihe: Am Grot 3; 2. bis 4: Marktstr. 65, 67 und 69; 5. Burgring 33, 6. Frankfurter Str. 45
Am Geschäftshaus neben der Tankstelle in der Marburger Straße bestand Hombergs größte natürliche Mehlschwalben-Kolonie aus 24 Nestern unter 2 großen Vordächern. Die Nester befanden sich dort in den Nischen der waagrechten Stahlträger. Diese Vordächer sollten bei Umbauarbeiten ab Mitte Mai in 2011 abgerissen werden. Siehe 1. Foto unten.
Karl-Heinz Zobich und Willi Bernbeck konnten den Tankstellenbesitzer K.H. Jantzon davon überzeugen mit Baumaßnahmen in diesem Teilbereich bis Ende der Brutzeit zu warten. Diese verzögerte sich jedoch bis Ausflug von 10 Zweitbruten bis ca. 10. Sept.
Um die Mehlschwalbenbruten zu retten nahmen also der Besitzer Karl-Heinz Jantzon und der Pächter durch Rücksichtnahme beim Umbau einige wirtschaftliche Nachteile in Kauf.
Als notwendige Ersatzmaßnahme laut BundesNaturschutzGesetz
u. durch unsere Beratung ließ der Tankstellenbesitzer im Frühjahr 2012 großzügig 28 Mehlschwalben-Kunstnester (14 DoppelNester) anbringen. Und zwar an Gebäudestellen die überhaupt noch in Frage
kamen u. einigermaßen brauchbar schienen.
20 Kunstnester an der Westseite unter einem nur kleinen
vorhandenen Dachvorsprung und 8 Nester an der Südseite unter einem nur ca. 3,50 m hohen großen Vordach in einer "Versenkung" dicht neben der höher liegenden Nebenstraße mit Geländer. Heutzutage
kann man sogar von der Nebenstraße aus niedrig und nah in diese 8 Einflugöffungen schauen u. die Nestlinge sehen.
Gegen Verschmutzungen wurden Schwalbenkotbretter montiert. Diese 25 cm breiten Kotauffangbretter befinden sich ca. 50 cm unter den Nestern.
Alle Beteiligten hatten Sorge, ob die neuen Nisthilfen
angenommen werden. Banges Warten im kalten Frühjahr 2012. Durch die lange Schlechtwetterperiode kamen hier die Mehlschwalben erst sehr spät ca. 20. bis 25.Mai aus ihren Winterquartieren zurück.
Immerhin wurden dann doch 10 der 28 angebotenen Kunstnester besetzt, und es kam im 1. Jahr zu mind. je1 Brut pro besiedeltem Nest.
Große Erleichterung dass die Mehlschwalben-Kolonie gerettet werden konnte und weiterhin besteht.
In den Folgejahren nur geringes Wachstum der Kolonie. Zumeist nur 10 bis 12 besetzte Nester - aber immerhin ca. die Hälfte davon mit Zweitbruten.
Obendrein sind alle Beteiligten angenehm überrascht wie relativ sauber es unter den Nestern durch die Kotauffangbretter aussieht.
So gut wie keine Verschmutzungen mehr im Gegensatz zur früheren Naturnest-Kolonie ohne Bretter.
Der Tankstellenbesitzer läßt die Kotbretter alle 2 Jahre mit
Hilfe eines Hubsteigers reinigen.
Die damalige Vorsitzende der NABU-Gruppe Homberg Carmen Rotter und der Beauftragte für Vogelschutz Willi Bernbeck überreichten dem ehemal. Pächter der Tankstelle Jörg Rose die Plakette "Schwalbenfreundliches Haus" und ein kleines Buchgeschenk sowie eine Urkunde.
Carmen Rotter nannte die Zusammenarbeit von Gewerbetreibenden und
Naturschützern in diesem Fall mustergültig. Sie hofft, dass sich viele Bürger daran ein gutes Beispiel nehmen und für sich, sowie für die Natur, eine gute Lösung zu
finden.
Von "Meisenkasten", Halbhöhlenkästen bis zum Mauerseglerkasten , Schwalbenkunstnester und Fledermauskästen sehen Sie hier