Homberg ist seit 2016 wieder Steinkauzland

Der in ganz Deutschland immer seltener werdende Vogel brütet wieder in Haarhausen

Foto Rainer Michalsky
Foto Rainer Michalsky

Bei einer Kartierung durch Aktive der NABU-Gruppe Homberg mittel Klangatrappe wurde festgestellt, dass in der Streuobstwiese in Haarhausen wieder ein Revier des Steinkauzes gibt. Bei der Klangattrappen-suche wird den Vögeln der Ruf eines vermeintlichen Konkurrenten um das Revier vorgespielt. Der anwesende Altvogel antwortete sofort mit dem Ziel den unliebsamen Artgenossen zu vertreiben. Dies war der sichere Nachweis, dass die Stadt Homberg und damit auch der Vogelsbergkreis seit vielen Jahren wieder Steinkauzland ist.

 

Das Gebiet ist durch die gute Pflege des Obst- und Gartenbauvereines seit vielen Jahren ein geeigneter  Lebens-raum für die Vögel. Der Naturschutzverein Homberg hatte in der Hoffnung auf die Besiedlung vor vielen Jahren Niströhren aufgehängt. Die erhoffte Ankunft der Vögel aus den nahen Brutgebieten bei Amöneburg blieb aber aus.

Erst nach der Pflege der Streuobstwiese durch Beweidung mit den Schafen von Thorsten Gröb war das Nahrungs-Angebot für eine Jungenaufzucht ausreichend. Wir freuen uns über die Neubürger.


Bau von Steinkauz-Nisthilfen

Am Samstag 17. März 2018 trafen sich Mitglieder der NABU-Gruppe Homberg zum Bau von Steinkauz-Nisthilfen.

 

In der Hobby-Schreinerwerkstatt Pimpl in Schadenbach wurde gemessen, gesägt, gehämmert und geschraubt. Drei Steinkauzröhren wurden mit akribischer Sorgfalt gebaut. Zum Schutz gegen Marder wurden im Innenraum der Röhre zwei zusätzliche Zwischenwände eingebracht.

 

Die Nisthilfen werden in Deckenbach und Haarhausen zur Sicherung des Steinkauz-Vorkommens angebracht. Auch sind weitere Röhren für die Kirschenallee Homberg vorgesehen, mit der Hoffnung, dass sich dort ebenfalls der Steinkauz ansiedelt.

 

Vielen Dank auch an Peter Pimpl für seine fachliche Unterstützung und die Möglichkeit in seiner Werkstatt „werkeln“ zu dürfen.

 


Steinkauz überrascht uns auch in Deckenbach

Katze fängt einen jungen Steinkauz - Er ist auf dem Weg der Besserung

Foto Karl-Heinz Zobich
Foto Karl-Heinz Zobich

Bei einem Vorstandsmitglied der NABU-Gruppe Homberg wurde in einem Katzenkorb ein junger Steinkauz abgegeben. Er wurde von einer Katze gefangen und war offensichtlich am Flügel verletzt. Die Untersuchung in der Tierklinik in Löhnberg ergab, dass ein kleinerer Knochen im sogenannten Handbereich gebrochen war. Nach der Behandlung wurde der Vogel in eine Pflegstation bei Wetzlar gebracht. Dort macht seine Genesung gute Fortschritte. Wenn er kräftig genug ist und fliegen kann, wird er an seinem Geburtsort wieder freigelassen. Die Eltern werden ihn an seiner Stimme erkennen und sich wieder um ihn kümmern. Wir werden Interessierte über die Presse und die Homepage informieren.

Die Wiederbesiedlung in Deckenbach fand ganz offensichtlich aus Haarhausen statt. Da der in Wäldern lebende Waldkauz einer der Fressfeinde des Steinkauzes ist, meidet der wesentlich kleinere Vogel die Waldnähe. Der Weg des Deckenbacher Paares muss aber über den Wald stattgefunden haben. Das ist eine große Überraschung. Die NABU-Gruppe wird auch versuchen, die Gefahr für die Tiere durch Katzen zu minimieren. Hierfür sollen in einem weiter vom Dorf entfernten Gebiet neue Niströhren angebracht. Die Hoffnung besteht, dass die Familie in die bequemeren Wohnungen umziehen werden, die weniger katzengefährdet sind. 

NABU-Gruppe Homberg hilft der gefährdeten Vogelart Steinkauz

Im Vogelsbergkreis war der Steinkauz über Jahrzehnte ausgestorben. Seit fünf Jahren gibt es im Kreis nur in Haarhausen, Ober-Ofleiden und Deckenbach jeweils wieder ein Revier mit Bruterfolgen. Die NABU-Gruppe Homberg freut sich darüber und versucht, diese zu erhalten und neue zu gründen. Dafür werden in geeigneten Habitaten neue Steinkauzröhren angebracht.

 

Frau Lurati aus Deckenbach machte Ende Juli 2019 eine für die Mitglieder der NABU-Gruppe Homberg unerfreuliche Entdeckung. Sie fand einen von einer Katze gefangenen und verletzten Steinkauz. Dankenswerterweise übernahm sie sofort den Transport des Tieres in die Vogelklinik der Justus-Liebig-Universität-Gießen. Nach professioneller und erfolgreicher Behandlung vor Ort wurde das Steinkauzweibchen an die ehrenamtlich betreute Wildvogelhilfe in Kirchhain- Schönbach übergeben. Dort wurde "Ilse" in einer weitgehend mit Eigenmitteln erstellten, artgerechten Voliere bis zur vollständigen Genesung fachkundig gepflegt.

 Am 14.08.2019 war es dann soweit. "Ilse" wurde wieder in die Freiheit entlassen und durfte zurück in ihr altes Revier. Für eine erfolgversprechende Auswilderung hatte die NABU-Gruppe Homberg neue Steinkauzröhren in einem für die Tiere geeigneten Lebensraum neu angebracht. Entscheidend war hier der Abstand vom Dorf und somit von den dort lebenden Katzen. Anwesend waren die Finderin, der Vorsitzende des Obst- und Gartenbauvereins Deckenbach Werner Margolf sowie drei weitere Deckenbacher/innen. Das verängstigte Käuzchen, dessen Herzschlag spürbar war, durfte sein neues Domizil beziehen. Als Willkommensgeschenk waren dort zwei tote Mäuse platziert. Der Ausgang der Röhre wurde zunächst verschlossen, um dem Tier die Möglichkeit zu geben zur Ruhe zu kommen und sich umzusehen. Nach einer halben Stunde wurde der Ausgang in der Dämmerung wieder geöffnet und die Anwesenden warteten in angemessener Entfernung darauf was passieren würde. Es geschah nichts. Vermutlich hatte "Ilse" noch vor etwas für sie Bedrohlichem Angst und fühlte sich in ihrer neuen Wohnung sicher – ein gutes Zeichen. Alle Beteiligten waren sehr zufrieden.

 Um weitere solcher Vorfälle, ausgelöst durch Hauskatzen zu vermeiden, hat sich der Vorsitzende des Obst- und Gartenbauvereins Deckenbach Werner Margolf bereit erklärt mit seinen Helfern das Revier zu optimieren und ein neues den Steinkäuzen anzubieten.

 Ein großes Dankeschön im Namen von "Ilse" und ihren Artgenossen an alle Beteiligten. Ein besonderer Dank geht an Frau Behn von der Wildvogelhilfe sowie den Mitarbeitern der Vogelklinik in Gießen.