Geocaching zum Wildkatzen-Lockstab

NABU Aktion - per GPS durch den Wald

 

Am vergangenen Sonntag hatte die NABU-Gruppe bei fast schon frühlingshaftem Wetter zu einem besonderen Event für interessierte Naturliebhaber geladen.

„Wir wollen den Wildkatzen-Lockstab auf Haare untersuchen und dann erneut mit Baldrian besprühen. Aber erst einmal müssen wir uns den Weg dorthin erarbeiten!“

Am Tag zuvor hatte Karl-Heinz Zobich mit seinen „Scouts“ bereits sieben Stationen im Wald errichtet, an denen die Teilnehmer ihre Kenntnis der heimischen Vogelwelt testen konnten.

Der Weg zu den einzelnen Stationen wurde in zwei Gruppen per GPS gesucht und auch gefunden.

Es galt unter anderem die Rufe des Grauspechts zu erraten und den präparierten Eisvogel oberhalb eines Sees im Wald zu entdecken – der See ist nicht die Brutgegend des Vogels, da die Basaltwände für den Höhlenbau ungeeignet sind, wird aber zur Nahrungssuche angeflogen.

Bei der Bestimmung des Alters und Geschlechts eines Grünspechts (Vogel des Jahres 2014) gingen die Meinungen zuerst auseinander, aber unter Zuhilfenahme eines Bestimungsbuches, fachmännischer Anleitung und genauer Betrachtung der typischen Erkennungsmerkmale war man sich letztlich einig: es handelte sich um ein älteres Weibchen. Beim Weibchen ist der Bartstreif (Wangenfleck) schwarz, beim Männchen rot mit einem schwarzen Rand. Das Gefieder junger Tiere ist farblich matter und insgesamt gescheckt.

Die Entscheidung zu treffen, dass es sich bei dem an der nächsten Station versteckten Vogel um einen Bunt- und nicht einen Mittelspecht handelte, fiel dann nicht mehr ganz so schwer, denn man wußte jetzt schon eher, wo man die oftmals nur kleinen aber wichtigen Unterscheidungsmerkmale suchen musste.

Dass die Meise der Vogel ist, der es gerne besonders weich mag, konnte man bei einem Blick in einen alten Nistkasten lernen. „Die Sperlinge, die sammeln gerne Strohhalme und Gras, aber wenn man so einen Nistkasten reinigt und findet nur Moos darin, kann man sicher sein, dass hier eine Meise gebrütet hat.“

Beim mit Hilfe des GPS dann endlich entdeckten Wildkatzen-Lockstab war leider auch mit der Lupe kein Haar zu entdecken.

 

Der Lockstab – ein einfacher aufgerauhter Holzstab - wurde neu präpariert und mit Baldrian besprüht. Auch eine Wildkamera ist dort installliert, eine Wildkatze wurde dort leider bislang nicht gefilmt.

Wir versuchen die Rückkehr der früher bei uns heimischen Wildkatze nachzuweisen. Hierzu animieren wir die Tiere, sich an mit baldriangetränkten Lockstöcken zur reiben. Die hängen gebliebenen Haare werden genetisch untersucht.

 

„In der hiesigen Gegend ist vor einiger Zeit mehrmals von kompetenten Beobachtern eine Wildkatze bzw. ein wildkatzenähnliches Tier (verwilderte Hauskatze?!?) gesehen worden. Unwahrscheinlich ist es nicht, dass es hier Wildkatzen gibt oder aber gab,“ sagte Karl-Heinz Zobich. Es könne natürlich auch sein, dass die Wildkatze aufgrund des Lärms durch die momentanen Holzfällarbeiten weitergezogen sei, da sie es lieber ruhig mag. Es wird eine regelmäßige Kontrolle erfolgen – und vielleicht werden wir doch noch ein Bild von „unserer Wildkatze“ sehen können.

Auch wenn das Vorkommen einer Wildkatze in unserer Gegend am gestrigen Sonntag nicht bestätigt werden konnte, war dieser NABU-Ausflug wieder einmal ein sehr schönes Naturerlebnis, an dem alle Beteiligten etwas Neues lernen konnten und gleichzeitig viel Spaß hatten.