Wolfspate werden

Zukunft des einzigen Brandenburger Wolfsrudels ungewiss

Toter Wolfsrüde aus dem Welzower Rudel

Wolfsrüde im Straßenverkehr getötet

 

Der Verkehrstod ist die häufigste nichtnatürliche Todesursache bei Wölfen.

03. November 2010 - Am vergangenen Freitag wurde der Rüde des Welzower Wolfsrudels in Südbrandenburg offenbar durch einen Zusammenstoß mit einem Auto getötet. Der leblose Körper des Tieres wurde von einem Spaziergänger an der B 97 nördlich von Spremberg gefunden und dem Landesamt für Umwelt (LUGV) gemeldet. Der tote Rüde soll nun im Institut für Wildtierforschung in Berlin obduziert werden.

„Der Verlust des Wolfes hat uns wieder vor Augen geführt, wie gefährlich der Straßenverkehr auch für seltene und bedrohte Tierarten ist. Der NABU setzt sich seit längerem dafür ein, dass Korridore und Brücken für wandernde Wildtierarten bei der Verkehrsplanung berücksichtigt werden“, sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Der Verkehrstod ist die häufigste nichtnatürliche Todesursache bei Wölfen und rangiert damit vor bekannten illegalen Abschüssen. Seit 2000 sind auf Deutschlands Straßen zehn Wölfe im Straßenverkehr umgekommen. Dieser Wolf war jedoch das erste Elterntier unter den Opfern.

Wolf aus Welzower Rudel in der Fotofalle

Anfang Juni tappte der Wolfsrüde in eine NABU-Fotofalle. An seiner verletzten Pfote kann man ihn gut erkennen.

„Mit dem Verlust des Vatertieres ist die Zukunft des einzigen brandenburgischen Rudels ungewiss. Da Wolfspaare monogam ihr Rudel als Familie führen, muss sich bei der zurück bleibenden Fähe erst ein neues Männchen einfinden, damit die Existenz weiterhin gesichert ist“, sagte NABU-Wolfsexperte Markus Bathen.

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Durch den Verlust des Vaters sind jetzt die älteren Geschwister gefragt, die Kleinen zu versorgen.
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Angesichts der fünf weiteren Rudel in der sächsischen Lausitz besteht jedoch Hoffnung, dass diese Lücke geschlossen wird. Der Verlust des Vatertieres bedeutet für die Welpen des Rudels den Wegfall eines Versorgers. Die im Rudel lebenden Jährlinge können jedoch als erfahrene Geschwister bei der Aufzucht helfen.

Beim dem toten Rüden handelt es sich um einen dreibeinigen Wolf. Trotz seiner Behinderung war der Vater von zwei Welpenwürfen ein überlebensfähiges Tier, das seine Familie versorgt hat. Ferner hatte das Tier zur Sicherung der deutsch-westpolnischen Wolfspopulation beigetragen.

Für Rückfragen:
Markus Bathen
NABU-Wolfsexperte
mobil 0172-6453537

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